In einem Strategieprozess ist das Thema Kommunikation ein Primärthema. Insbesondere die für eine effiziente Umsetzung verantwortlichen Personen, haben die Aufgabe innerbetrieblich eine zielführende Kommunikationsstruktur aufzubauen. Alles aber auch wirklich alles, gelingt nur mit einer guten Kommunikation.
Kommunikation lebt nicht von Gesagtem
Wer kennt das nicht:
- Gesagt ist noch nicht gehört
- Gehört ist noch nicht verstanden
- Verstanden ist noch nicht einverstanden
Das liest sich flüssig und ist für die meisten Menschen auch nachvollziehbar. In Betrieben mit festen Hierarchiestrukturen bleibt das oft Theorie. Es wird davon ausgegangen, dass ein klarer Satz auch klar verstanden wird. Weit gefehlt, da es bei der Kommunikation um einen dynamischen Prozess geht. Gesagtes ruft bei dem Hörenden, je nach Persönlichkeit und Typ die unterschiedlichsten Reaktionen hervor.
Sender und Empfänger
Als Regel in der Kommunikation zwischen zwei Menschen gilt: Wahr ist nicht was der Sender (A) sagt, sondern was der Empfänger (B) versteht. Eine Nichteinhaltung dieser Regel kostet in einem Strategieprozess Zeit und Energie und nicht zu unterschätzen, das Konfliktpotentialen, welches einem guten Ergebnis des Teamprozesses entgegensteht.
In dem dynamischen Prozess “Kommunikation“ sind mindestens zwei Menschen beteiligt. Nach der ersten Aussage des “Senders“ folgt eine Reaktion des Empfängers. In manchen Fällen nimmt der “Sender“ bereits während dem Sprechen eventuell sichtbare Reaktionen des “Empfängers“ wahr und beeinflusst bereits jetzt die eigene Körpersprache mit entsprechenden Botschaften. Kommen solche Botschaften vom Sender, nimmt der Empfänger“ das umfänglich aber meist unbewusst wahr und verpackt diese Wahrnehmung bereits in seiner Antwort. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass wir Menschen den größten Teil unserer Botschaften im Dialog (55%), mittels der Körpersprache aussenden. Der Anteil bei der Übermittlung von Botschaften mittels Stimme und Tonalität liegt bei 38% und beim Inhalt sind es 7%. (Quelle: Mehrabian 1972, Nonverbal Communication). Gibt der “Empfänger“ nun eine Antwort, die nicht im Sinne des Senders ist, beginnt sich die Spirale zu drehen. Es folgen der Austausch von Sätzen, die meist von den Kontrahenten nicht sachdienlich wahrgenommen werden.
Die im Netz verfügbaren Zahlen variieren bezüglich des jeweiligen Anteils der Botschaftsübermittlung, trotzdem ist bei allen Grundlagenzahlen die Körpersprache der dominierende Teil.
Verbal und Nonverbal
Kommunikation vollzieht sich verbal und nonverbal. Zugrunde legend, dass Botschaften zum überwiegenden Teil mittels der Körpersprache gesendet werden, ist gerade im nonverbalen Bereich ein gutes Maß an Disziplin gefordert. Überspitzt formuliert, es kommt weniger auf die gewählten Wörter an, als auf eine positive Ausstrahlung. Deshalb ist in Konfliktsituationen z. B. zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ein zeitlicher Abstand zwischen Vorfall und Konfliktgespräch, mehr als sinnvoll. Dann kann man sich “herunterfahren“ und mit entsprechender Souveränität agieren.
Du bist, was Du denkst!
Insbesondere in Konfliktgesprächen ist zu berücksichtigen, dass es natürlich ist, dass Menschen im Dialog auf Gehörtes und Wahrgenommenes reagieren. Das bedeutet, dass sie beides im Unterbewusstsein nach ihren Erfahrungen, Werte- und Glaubenssystem filtern. Dieses Filtern geschieht ungewollt und deshalb kommen manchmal auch gänzlich divergierende Erwiderungen heraus. Mit dem Wissen, dass wir Menschen in der Regel Gemütszustände nicht immer verbergen können, sollte man Konfliktgespräche mit einer positiven geistigen Grundeinstellung führen. Es lässt sich nun mal meist nicht verbergen, welche Einstellung wir zu dem jeweiligen Dialogpartner haben. Damit beeinflusst der “Sender“ aber den “Empfänger“
Wahr ist, was der Empfänger interpretiert
Die Gestaltung eines konstruktiven Kommunikationsprozesses, insbesondere als Bestandteil einer Gesamtstrategie, geht nicht ohne Berücksichtigung der beiden Parameter “Sender“ (A) und “Empfänger“ (B). Es gilt den Grundsatz zu berücksichtigen: Wenn “B“ falsch interpretiert, ist “A“ verantwortlich. Für einen zielführenden Dialog ist es demnach sinnvoll, sich über den Empfänger mehr Gedanken zu machen als zu dem Thema, zu dem man mit ihm sprechen möchte. Ja nach Zielgröße und Konfliktpotential zum Gesprächsthema ist eine tiefgehende Vorbereitung unabdingbar. Nicht nur die eigene Befindlichkeit, sondern auch die des Gesprächspartners ist entsprechend zu berücksichtigen.
Damit aus Kommunikation Verständigung wird
Dialoge in Entwicklungsprozessen bedürfen klarer Kommunikationsregeln. Zu diesen Regeln gehören z. B. Grundkenntnisse der Transaktionsanalyse in den Bereichen der Führungsebenen. Wenn man möchte, dass Mitarbeiter sich aktiv an dem Unternehmenserfolg beteiligen, muss mit ihnen kommuniziert werden. Diese Kommunikation ist keine Einbahnstraße, deshalb auch der Begriff Dialog. Dialog erfolgt immer partnerschaftlich und möglichst zu beiderseitigem Nutzen. Die Aufgabe der Führungskräfte ist, mit einer Ausprägung an Kommunikationsfähigkeit und natürlich Empathie, die Menschen im Unternehmen zu einer konstruktiven Zufriedenheit, zu begleiten. Kann die Belegschaft verstehen, was die Führung will und es zu einem Einverständnis für die Handlungen der Führung kommt, ist der Betrieb auf guten Wegen.
Fazit: Eine zielorientierte Kommunikation, welche die Individualitäten der Menschen im Betrieb berücksichtigt, ist ein Garant für den geschäftlichen Erfolg.